Angehörige einer kleinen christlichen Glaubensgemeinschaft sind vor einem Freiburger Gericht mit ihrem Vorstoß gescheitert, ihre Kinder vom schulischen Schwimmunterricht zu befreien. Die Klage habe keinen Erfolg gehabt, so eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts am Mittwoch.
Die Familie gehört der Palmarianischen Kirche an. Das ist eine kleine christliche Glaubensgemeinschaft, die ihren Mittelpunkt im südspanischen Palmar de Troya hat. Nach deren Vorstellungen ist Badebekleidung nicht erlaubt und die Ankleidevorschriften insgesamt sehr strikt. Vor Gericht sagte die 36-jährige Mutter am Dienstag: "Schon wenn ich ein Schwimmbad betreten würde, würde ich eine Todsünde begehen." Daher wollten die Eltern, dass ihre Kinder dauerhaft vom schulischen Schwimmunterricht befreit werden. Am Sport und dem sonstigen Unterricht nehmen die Kinder regulär teil.
Schwimmbad eine "Todsünde" - Gericht urteilt dennoch, dass Kinder zum Schwimmunterricht müssen
Inzwischen seien zwei der drei Kinder gar nicht mehr auf der Schule, stellte das Verwaltungsgericht am Dienstag fest. Es war also nur noch über ein Kind zu urteilen. Und diese Klage wurde nun zurückgewiesen, wie vom Land Baden-Württemberg gefordert.
Die Gründe für diese Entscheidung will das Gericht erst mitteilen, wenn das Urteil schriftlich vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt haben die klagenden Eltern eine Frist von einem Monat, um mögliche Rechtsmittel einzulegen. Dann würde der Fall an den Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim gehen.
Kommentare (3)
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Die Wahrheit ist, dass es sich nicht um eine christliche Glaubensgemeinschaft handelt. Sie ist eine abgefallene Gruppe, die Schwierigkeiten mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit hat und stark gnostisch ausgerichtet ist. Zudem hat sie stark antisemitische Tendenzen und feiert die Liturgie nach eigenen Richtlinien, die extrem antijudaistische Züge haben. Dazu zählt der weitgehende Gebrauch des Buchs "Über das Ostern" von Melito von Sardes. Die "Palmaritanisch-Katholische Kirche" ist das radikalste, was sich vom Katholizismus je abgespalten hat. Ich beschäftige mich mit dem Thema "Sedisvakantisus schon seit Jahren und versuch hier entsprechende Hardliner zu überzeugen, in die Einheit mit dem Papst zurückzukehren. Man bemühe sich um das Thema "Sedisvakantismus" und dann weiß man um welch radikale "Kirche" es sich hier handelt. Eigentlich tatsächlich ein Fall für den Verfassungsschutz.
Art. 4 GG setzt keine Grenze bzgl. Religion und deren Ausübung. An und für sich wäre wohl so gut wie jede Religion "ein Fall für den Verfassungsschutz", da sich die Gläubigen und ihre spirituellen Führer auf eine übergeordnete Entität und ggfs. deren Schriften bzw. Propheten berufen, die, weil "Göttlich", über den Dingen stehen. Dazu gehört dann auch eine Verfassung. Und Andersgläubige zu diffamieren ist, gelinde gesagt, auch keine feine Art.
Tja, immer diese Dilemma mit den Religionen und die Kinder müssen es "ausbaden".
Bei aller Religionsfreiheit ist das Wohl des Kindes doch vordringlich. Hierzuland gibt es so viele Gewässer, dass es schlicht lebensrettend ist, schwimmen zu können. Hier sehe ich schlicht eine religiöse Verblendung. Ist ähnlich dumm wie seine Kinder nicht gegen Masern impfen zu lassen! Solche Dinge erhöhen die Überlebens-Chanchen.
Für fundamental Gläubige ist nicht 'Überleben' das höchste Ziel, sondern 'ins Paradis kommen'. Die Logik bei solchen Menschen ist: wenn das Kind schwimmen lernt (und sich dazu 'sündig' kleiden muss), kommt es aufgrund ebendieser Todsünde auf jeden Fall in die Hölle. Lernt es jedoch nicht schwimmen (muss nie eine Badehose anziehen), begeht es diese Sünde nicht, und auch, wenn es dann später deswegen ertrinken sollte, 'ist das nicht so schlimm', weil es dann ja in die 'ewigen Himmelreiche' kommt, wo man sich dann später eh wieder trifft (als Familie), und bis in alle Ewigkeit frohlocken kann.