Keir Starmer (links) und John Healey (Archivbild: 20. März 2025)

Verteidigungsstrategie Großbritannien plant neue Munitionsfabriken

Stand: 01.06.2025 15:52 Uhr

Mit einer neuen Verteidigungsstrategie will Großbritannien seine Rüstungsindustrie stärken und die Munitionsproduktion ankurbeln. Russlands Krieg gegen die Ukraine zeige: Ein Militär sei nur so stark wie die dahinterstehende Industrie.

Großbritannien plant den Bau von mindestens sechs neuen Fabriken für die Herstellung von Waffen und Sprengstoff. Dazu wolle die Regierung 1,5 Milliarden Pfund (etwa 1,8 Milliarden Euro) investieren, kündigte das Verteidigungsministerium an. Zusätzlich sollen bis zu 7.000 in Großbritannien hergestellte Waffen mit großer Reichweite beschafft werden.

Russlands Einmarsch in der Ukraine habe auf harte Weise gezeigt, dass ein Militär nur so stark wie die dahinterstehende Industrie sei, teilte Verteidigungsminister John Healey mit. Mit deren Stärkung sollten Gegner abgeschreckt sowie das Land sicherer und stärker gemacht werden.

Starmer: Kriegsbereitschaft im Fokus

"Wir befinden uns in einer Welt wachsender Bedrohungen", sagte Healey im Sender BBC. Deshalb sehe die neue Verteidigungsstrategie eine Aufstockung der britischen Waffenproduktion vor und solle "eine ständig verfügbare Produktionskapazität für Munition" schaffen. Offiziell veröffentlicht werden soll die neue Strategie morgen.

Die Verteidigungsstrategie diene dazu, das Land "kriegsbereit" zu machen, schrieb der britische Premierminister Keir Starmer in der Zeitung The Sun. "Wir werden die Kriegsbereitschaft Großbritanniens als zentralen Zweck unserer Streitkräfte wiederherstellen." Angesichts wachsender Spannungen weltweit solle die neue Strategie als "Blaupause für Stärke und Sicherheit in den kommenden Jahrzehnten dienen", so Starmer.

Verteidigungsausgaben sollen steigen

Der britische Premierminister hatte vor seinem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Februar eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben angekündigt. Die Ausgaben sollen bis 2027 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Bislang liegen sie bei etwa 2,3 Prozent, im Finanzjahr 2023/24 wurden 53,9 Milliarden Pfund (etwa 63,9 Milliarden Euro) investiert.

Nach 2029 soll eine weitere Erhöhung auf drei Prozent folgen. Verteidigungsminister Healey geht davon aus, dass sein Land bis spätestens 2034 drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wird. Er habe keine Zweifel daran, dass das in der nächsten Legislaturperiode passieren werde, sagte er der BBC.