Nicolas Sarkozy

Hafterleichterung Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy ist Fußfessel los

Stand: 15.05.2025 13:50 Uhr

Nach gut drei Monaten darf der französische Ex-Präsident Sarkozy seine Fußfessel wieder ablegen. Laut Staatsanwaltschaft wurde ihm das aus Altersgründen gewährt. Der 70-Jährige war unter anderem wegen Bestechung verurteilt worden.

Nach nur gut drei Monaten ist Frankreichs verurteilter Ex-Präsident Nicolas Sarkozy seine Fußfessel wieder losgeworden. Dem 70-jährigen wurde eine Haftaussetzung unter Auflagen gewährt, wie die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte. Mit 70 Jahren können Verurteilte in Frankreich vorzeitig Hafterleichterungen beantragen.

Sarkozy war wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Zwei davon sind auf Bewährung ausgesetzt, eines sollte er zu Hause mit einer Fußfessel verbüßen. Das elektronische Gerät wurde ihm Anfang Februar angelegt. Die Strafe war für ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der jüngeren französischen Geschichte beispiellos.

Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass Sarkozy einen Richter mit der Aussicht auf einen Posten in Monaco bestechen wollte, um an vertrauliche Informationen zu einem laufenden Ermittlungsverfahren zu gelangen. Der Richter hatte den Posten letztlich nicht bekommen, und Sarkozy hatte keine Informationen erhalten, die ihm etwas genutzt hätten - aber die Richter betonten, dass es nicht auf das Ergebnis, sondern auf die Absicht ankomme. 

Weiteres Urteil im September erwartet

Sarkozy kann nun wieder mehr Freiheit genießen. Mit der Fußfessel durfte er das Haus nur noch zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr verlassen. Ausnahmen gab es, wenn er für einen weiteren Prozess vor Gericht erscheinen musste. Dennoch muss der Politiker auch jetzt Auflagen beachten: Wenn er ins Ausland fährt oder mehr als 15 Tage verreist, braucht er etwa eine richterliche Genehmigung.

Im September steht ein Urteil in einem weiteren Verfahren an, in dem es um einen mutmaßlichen Korruptionspakt mit dem früheren libyschen Machthaber Muammar al Gaddafi ging. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft ohne Bewährung und eine Geldstrafe in Höhe von 300.000 Euro.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 08. April 2025 um 04:00 Uhr.