Papst Leo XIV.

Ausrichtung des Pontifikats Papst warnt vor Gefahren von Künstlicher Intelligenz

Stand: 10.05.2025 17:32 Uhr

Der neue Papst möchte den Weg seines Vorgängers, Franziskus, weitergehen und die Ränder der Gesellschaft in den Blick nehmen. Gleichzeitig bezeichnete Leo XIV. Künstlicher Intelligenz als eine große Herausforderung.

Für den neuen Papst Leo XIV. ist Künstliche Intelligenz eines der wichtigsten Themen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Bei einer Versammlung mit Kardinälen im Vatikan bezeichnete der erste Pontifex aus den Vereinigten Staaten KI als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre "für die Verteidigung der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und der Arbeit".

Leo machte deutlich, dass er die Reformen seines Vorgängers Papst Franziskus fortsetzen wird, um die Katholische Kirche inklusiv und aufmerksam gegenüber den Gläubigen zu machen. Die Kirche solle sich um die "Geringsten und Ausgestoßenen" kümmern, sagte er. Er wolle den Weg seines Vorgängers als "demütiger Diener" weitergehen.

Namensvetter hatte auch sozialen Schwerpunkt

Leo berief sich mehrfach auf Franziskus. In den Mittelpunkt stellte er die Synodalität, Missionsarbeit, Kollegialität und den Blick auf die Ränder der Gesellschaft. "Gerade weil ich mich berufen fühle, diesen Weg weiterzugehen, habe ich daran gedacht, den Namen Leo XIV. anzunehmen", führte der neue Papst aus. Für den Namen habe er sich vor allem entschieden, weil Papst Leo XIII. (1878-1903) während der industriellen Revolution den Grundstein für die moderne katholische Soziallehre mit der historischen Enzyklika "Rerum novarum" gelegt habe.

Heute biete die Kirche ihr Erbe der Soziallehre an, um auf eine neue Industrie-Revolution und die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz zu reagieren, sagte Leo XIV. Der verstorbene Papst Franziskus hatte sowohl den Laissez-faire-Kapitalismus als auch den staatszentrierten Sozialismus kritisiert und damit einer eindeutig katholischen Richtung der Wirtschaftslehre Gestalt gegeben.

Leo XIV. erhielt weit mehr als Zweidrittelmehrheit

Der US-Amerikaner, mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, war am Donnerstag zum 267. Papst der Katholischen Kirche gewählt worden. Der 69-Jährige setzte sich im Konklave in der Sixtinischen Kapelle bereits nach vier Wahlgängen durch. Einer der afrikanischen Kardinäle, Désiré Tsarahazana aus Madagaskar, bestätigte inzwischen, dass Leo XIV. im letzten Wahlgang mehr als 100 Stimmen erhielt, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Damit bestätigte der Kardinal einen Bericht der Tageszeitung La Repubblica. Erforderlich war eine Zweidrittelmehrheit - also 89 Stimmen. 

An diesem Sonntag zeigt sich der erste Papst aus den USA in der Geschichte der Katholischen Kirche zum zweiten Mal der Öffentlichkeit. Auf dem Petersplatz werden dazu mehrere Zehntausend Menschen erwartet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 10. Mai 2025 um 17:01 Uhr.