Russlands Präsident Wladimir Putin

Pressekonferenz in Moskau Putin für direkte Verhandlungen mit der Ukraine

Stand: 11.05.2025 03:51 Uhr

Es ist ein Hoffnungsschimmer für die Menschen in der Ukraine: Russlands Präsident Putin hat direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kiew vorgeschlagen. Die Gespräche könnten am 15. Mai in Istanbul beginnen, sagte er bei einer Pressekonferenz.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat direkte Verhandlungen mit der Ukraine vorgeschlagen. Als Ort der Gespräche schlug er die türkische Metropole Istanbul vor. Die Gespräche könnten bereits am 15. Mai beginnen, so Putin - das wäre also am kommenden Donnerstag.

Er wolle nun mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan darüber sprechen. Er hoffe, dass Erdoğan seine Bereitschaft bestätigen werde, zu einer Friedenslösung im Konflikt mit der Ukraine beizutragen. Der türkische Präsident hatte sein Land in der Vergangenheit als idealen Ort für mögliche Friedensverhandlungen bezeichnet.

Es liege an der Ukraine, ob sie dem Vorschlag für Verhandlungen zustimme, so Putin weiter. Der Kreml-Chef reagiert damit auf einen Vorstoß der Ukraine gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien. Die Staats- und Regierungschefs der fünf Länder hatten sich zu Beratungen in Kiew getroffen und anschließend zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe ab Montag aufgerufen.

"Ernsthafte Verhandlungen ohne Vorbedingungen"

Russland sei zu "ernsthaften Verhandlungen ohne Vorbedingungen" bereit und schlage vor, damit "bereits am kommenden Donnerstag, den 15. Mai, in Istanbul zu beginnen", sagte der russische Präsident vor Journalisten im Kreml. "Diejenigen, die wirklich Frieden wollen, können nicht dagegen sein."

"Wir schließen nicht aus, dass wir uns in diesen Gesprächen auf eine neue Waffenruhe einigen können", fügte er hinzu, ohne die vorherige Aufforderung der Ukraine und ihrer europäischen Unterstützer an Russland zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe ab Montag direkt zu erwähnen.

Putin gibt Ukraine Schuld an abgebrochenen Verhandlungen

Russland wolle diese Gespräche, um "die Ursachen des Konflikts zu beseitigen" und "die Wiederherstellung eines langfristigen, dauerhaften Friedens zu erreichen", sagte Putin. "Es war nicht Russland, das die Verhandlungen im Jahr 2022 abgebrochen hat. Es war Kiew." Dennoch schlage Russland der Ukraine vor, die direkten Verhandlungen wieder aufzunehmen, sagte Putin weiter.

Er verwies auf gescheiterte Gespräche kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022. "Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch, die Entscheidung liegt jetzt bei den ukrainischen Behörden und ihren Kuratoren, die sich, wie es scheint, von ihren persönlichen politischen Ambitionen und nicht von den Interessen ihres Volkes leiten lassen."

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Ukraine für 30-tägige Waffenruhe

Aus Kiew gab es in der Nacht zunächst keine Reaktion auf Putins Gegenvorschlag zur 30-tägigen Waffenruhe. "Die Ukraine und alle Verbündeten sind bereit für eine vollständige, bedingungslose Waffenruhe zu Land, in der Luft und auf See für mindestens 30 Tage schon ab Montag", schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.

Auch die westlichen Staats- und Regierungschefs riefen Moskau auf, der Waffenruhe zuzustimmen - und drohten im Falle einer Ablehnung mit neuen Sanktionen. Sie hatten zuvor über den Vorstoß mit US-Präsident Donald Trump und weiteren Staaten der sogenannten "Koalition der Willigen" konferiert.