
Baden-Württemberg Nach Unfall mit drei Toten in Freiburg: Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an
Nach einem Unfall mit drei Toten in Freiburg ist der Hergang noch unklar. Ein Auto war auf einen parkenden Lkw geprallt. Der ADAC sieht an der Unfallstelle keine erhöhte Gefahr.
Am Samstagabend hat in Freiburg eine siebenköpfige Familie mit ihrem Auto auf einem Parkplatz an einer Bundesstraße einen schweren Unfall gehabt. Drei Menschen kamen ums Leben, darunter zwei Kinder. Vier Verletzte sind in stationärer Behandlung. Es bestehe für die zwei Erwachsenen und zwei Kinder derzeit keine Lebensgefahr, so ein Polizeisprecher.
Wie es zu dem Unfall kam, ist noch unklar. Ein Polizeisprecher konnte am Montagmorgen keine weiteren Aussagen zum Unfallhergang machen. Die Ermittler werten noch Spuren aus. Zudem müssten die überlebenden Beteiligten befragt werden, was wegen der medizinischen Behandlung bislang nicht möglich war. Der Fahrer ist laut Polizei noch nicht vernehmungsfähig.
Hat der Unfallfahrer die Parkplatz-Einfahrt nicht erkannt?
Nach Auskunft eines Polizeisprechers liegt die Einfahrt zu dem Parkplatz so eng an der Bundesstraße, dass dies durchaus mal verwechselt werden könnte. Ob das der Grund für den Unfall gewesen ist, versuchen die Ermittler des Polizeipräsidiums Freiburg herauszufinden. Bremsspuren haben sie vor Ort nicht gefunden.
Drei Tote, vier Schwerverletzte - Auto prallte auf parkenden Lkw
Nach Angaben der Polizei war der 46-jährige Fahrer und Vater der Kinder gegen 22:50 Uhr mit seinem Wagen und weiteren sechs Insassen vom Freiburger Süden her kommend auf der B3 unterwegs. Mit mutmaßlich hoher Geschwindigkeit fuhr der Mann auf Höhe St. Georgen auf einen Parkplatz parallel zur Bundesstraße und prallte dort - laut Polizei "nahezu ungebremst" - auf einen parkenden Lkw.
Das Auto ging den Angaben zufolge sofort in Flammen auf. Anderen Verkehrsteilnehmenden gelang es zunächst, alle Insassen aus dem Auto zu befreien und erste Hilfe zu leisten. Dennoch starben ein 27-jähriger Mann und ein sechs Jahre altes Kind bereits am Unfallort. Ein weiteres Kind im Alter von 13 Jahren erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Rettungshubschrauber bringen Verletzte in Kliniken
Die restlichen vier Insassen, darunter der 46-jährige Fahrer sowie zwei weitere Kinder im Alter von drei und sieben Jahren, erlitten schwere Verletzungen. Die Rettungskräfte brachten sie in umliegende Kliniken, zum Teil mit Rettungshubschraubern.
Vater und Mutter waren mit ihren Kindern unterwegs Der 46-Jährige und die 34-Jährige seien die Eltern der minderjährigen Kinder, sagte der Polizeisprecher. Der 27-Jährige war demnach auch mit ihnen verwandt, wie genau, sagte der Sprecher nicht.
Rund 35 haupt- und ehrenamtliche Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Malteser waren nach eigenen Angaben im Einsatz. Neben mehreren Notärzten sei unter anderem ein Kriseninterventionsteam vor Ort gewesen.
ADAC: Parkplatz ist kein Unfallschwerpunkt
Der ADAC Südbaden geht von einem tragischen Unglück aus. An sich sei der Lkw-Parkplatz bei St. Georgen nicht gefährlich. In der Vergangenheit sei er nicht als Unfallschwerpunkt aufgefallen, sagte Andreas Müller, Leiter der Abteilung Verkehr des ADAC Südbaden, dem SWR.
Dennoch gäbe es Möglichkeiten, den Parkplatz zusätzlich zu sichern, meinte Müller. Beispielsweise durch sogenannte Rüttelstreifen, die bei der Einfahrt auf den Parkplatz akustisch klar machen könnten, dass die Schnellstraße endet. "Jeder Unfall ist einer zu viel", sagte Müller. Deshalb könne der Unfall vom Samstag Anlass genug sein, solche Maßnahmen zu ergreifen.
Sendung am Mo., 5.5.2025 6:30 Uhr, SWR4 Baden-Württemberg Radio Südbaden