
Baden-Württemberg Jugend forscht: Drei Schüler aus Laichingen bauen Maschine zum Ferkel füttern
Drei Schüler aus Laichingen haben für den Wettbewerb "Jugend forscht" eine Maschine zum Füttern von Ferkeln entwickelt. Damit haben sie sich für den Bundeswettbewerb qualifiziert.
Drei Schüler der Anne-Frank-Realschule in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) haben eine Maschine zum Füttern von Ferkeln entwickelt. Mit ihrem Projekt "Kleine Ferkelei" haben sie es bis zum Bundeswettbewerb bei "Jugend forscht" geschafft. Die Idee stammt aus dem Arbeitsalltag des Vaters einer der Jungs.
Milch für Ferkel automatisch Mischen und ausgeben
Die Maschine mit Eimern, Kabeln und einem Display sieht noch sehr robust aus. Sie produziert aber schon Babymilch für 12 bis 14 Ferkel. Und das innerhalb weniger Minuten, beliebig oft. Die jungen Entwickler heißen Louis Heinrich (15), Luca Mangold (17) und Max Frank (13). Sie haben den Prototypen einer Fütterungsmaschine entwickelt und gebaut.

Oben das Milchpulver, im rechten Eimer Wasser, im linken Eimer wird es zusammen gemischt: Der Prototyp der Fütterungsmaschine für Ferkel funktioniert keineswegs so einfach, wie es den Anschein hat. Ganz genau Stimmen müssen nämlich Temperatur und Mischungsverhältnis.
Ferkel müssen in den ersten Lebenswochen mehrfach täglich mit einer Milchmischung aus Pulver und Wasser gefüttert werden. Wenn es auf einem Hof viele Ferkel gibt, ist das sehr aufwändig. Das richtige Mischverhältnis ist mit der Hand außerdem schwer zu treffen.
Entwicklung der Füttermaschine war aufwändig
Die Entwicklung war ganz schön herausfordernd. Mischungsverhältnis von Wasser und Milchpulver müssen aufs Gramm genau stimmen. Und auch die Temperatur, bei der gemischt wird, ist exakt festgelegt: 45 Grad Celsius. Ein Temperaturfühler in der Maschine erkennt, wenn der Wert erreicht ist. Dann wird ein Signal zu einem Mikrocontroller gesandt, damit der den Heizstab ausschaltet. Die fertige Flüssigkeit wird durch eine Pumpe in den Futtertrog transportiert.
Da ist ein Temperaturfühler drin und wenn 45 Grad erreicht sind, sendet der Temperaturfühler ein Signal zum Mikrocontroller. Und der erkennt dann, dass er den Heizstab ausschalten soll. Luca Mangold, 10. Klasse Anne-Frank-Realschule Laichingen

Das wirtschaftliche Potenzial der Ferkel-Fütterungsmaschine ist enorm: Zwei Stunden pro Tag würde Landwirt Johannes Frank (Laichingen, Alb-Donau-Kreis) einsparen, wenn er so eine Maschine hätte. Ferkel füttern ist zeitaufwändig.
Landwirt begeistert von der Füttermaschine
Die Maschine zum Ferkel füttern begeistert nicht nur die Jury von "Jugend forscht", sondern auch den möglichen Anwender: Landwirt Johannes Frank, Vater von Max. Der hat auf seinem Bauernhof täglich mehrere hundert Ferkel zu füttern und ist stolz und begeistert von der Entwicklung seines Sohns. Wenn die Maschine irgendwann im Stall eingesetzt werden könnte, würde das auf jeden Fall helfen, so der Landwirt.
Wenn das im Stall eingesetzt werden kann, würde das auf jeden Fall helfen. Johannes Frank, Landwirt, Papa von Max
Bis zu zwei Stunden Arbeit pro Tag könnte Johannes Frank dann womöglich einsparen. Es liegt also auch ein gewaltiges wirtschaftliches Potenzial in der Entwicklung.
Viele Fähigkeiten nötig zur Entwicklung der Maschine
Mit ihrer Sensorik, der elektronischen Steuerung, den Sicherungs- und Reinigungssystemen ist die Maschine komplexer als sie scheint. Lehrerin und Projektbetreuerin Miriam Freund von der Anne-Frank-Realschule unterstreicht die vielen Fähigkeiten, die sich die Schüler in der Entwicklungsarbeit aneignen mussten - von der Arbeit mit Ventilen, der Elektronik bis zum Programmieren.
Es ist Sanitär drin mit Ventilen, es ist Elektrik drin, Elektronik ist drin, sie haben programmiert. Ich glaube, das ist auch ihr großer Pluspunkt, dass sie so ein unglaublich vielseitiges Projekt haben. Miriam Freund, Lehrerin Anne-Frank-Realschule
Sogar vom Smartphone oder Tablet aus kann die Fütterungsmaschine angesteuert werden. Max, Luca und Louis haben enorm viel Hirnschmalz in den Apparat gesteckt - aber nur sehr wenig Geld. Die Entwicklungskosten liegen vielleicht bei 350 Euro, schätzt Miriam Freund. Die Jungs hätten viel mit dem gearbeitet, was da war. Manche Teile haben sie auch mit dem schuleigenen 3D-Drucker hergestellt.
Bundeswettbewerb in Hamburg
Der Bundeswettbewerb "Jugend forscht" in Hamburg beginnt an Christi Himmelfahrt und dauert bis zum 1. Juni. Die drei Schüler aus Laichingen treten gegen einige Konkurrenzteams im Bereich "Arbeitswelt" an.
Sendung am Mi., 28.5.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW