
Berlin Verschollen geglaubte Insektenart nach 100 Jahren in Berlin wiederentdeckt
Mehrere in Berlin als ausgestorben oder verschollen geglaubte Insektenarten sind in den vergangenen zwölf Monaten wiederentdeckt worden. Das teilte die Stiftung Naturschutz zum Tag der biologischen Vielfalt am Donnerstag mit.
Dazu gehört der Glänzendschwarze Furchenstirn-Prachtkäfer (Aphanisticus emarginatus), der im September vergangenen Jahres von einem Insektenforscher im Grunewald wiederentdeckt worden sei. Den Angaben zufolge wurde der winzig kleine Käfer mehr als 100 Jahre nicht mehr gesichtet und galt auf der Roten Liste Berlins als ausgestorben.
Schmetterling erstmals nach 35 Jahren wieder gesichtet
Nach 35 Jahren wurde im Juli 2024 ebenfalls im Grunewald außerdem erstmals wieder ein Eichen-Zackenrandspanner (Ennomos quercinaria) gesichtet, ein Schmetterling. Zu den weiteren Wiederfunden gehören der Käfer Kleiner Heldbock (Cerambyx scopolii), der im Mai 2024 in der Wartenberger Feldmark dokumetiert wurde, der Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino), der im Juni 2024 im Tegeler Fließ gesehen wurde und eine Flechtenart - der Braune Mossbart (Bryoria fuscescens) im Oktober 2024. Die wurde zuletzt im Jahr 2000 am Müggelsee nachgewiesen, nun am Hahneberg wiederentdeckt. In Brandenburg war im Vorjahr die Spinne Feder-Zwergstachelbein (Maso gallicus) wiederentdeckt worden, die dort ebenfalls als ausgestorben galt.

Der Kleine Heldbock |
Gemeldet über den Artenfinder
Gemeldet wurden die Funde über den Artenfinder Berlin [berlin.artenfinder.net], eine Plattform für Naturbeobachtungen. Bürgerinnen und Bürger können dort ihre Entdeckungen eintragen. Die Daten werden dem Naturschutz zur Verfügung gestellt.
"Oft sind es engagierte Einzelpersonen, die mit ihrem Fachwissen und ihrem Blick fürs Detail entscheidende Hinweise liefern - so wird Artenvielfalt auch in urbanen Räumen wieder sichtbar", sagte Yannick Brenz, Leiter des Artenfinder Berlins, laut der Mitteilung.
Seit Bestehen des 2018 ins Leben gerufenen Artenfinders wurden den Angaben zufolge mehr als 69.000 Beobachtungen zu mehr als 2.900 verschiedenen Arten gemeldet. Allein seit Jahresbeginn seien rund 3.200 neue Artnachweise hinzugekommen, hieß es. Experten würden die Funde prüfen und freigeben.