Der LNG-Tanker "Iberica Knutsen" ist vor dem Hafen Sassnitz-Mukran auf Grund gelaufen.

Mecklenburg-Vorpommern LNG-Tanker läuft vor Rügen auf Grund: Ermittlungen gegen Kapitän

Stand: 22.05.2025 18:57 Uhr

Vor Rügen ist ein LNG-Tanker auf Grund gelaufen. Inzwischen wurde er freigeschleppt und ist sicher verankert. Die Polizei ermittelt gegen den Kapitän des LNG-Frachters.

Ein LNG-Tanker ist am Donnerstagmorgen vor Rügen auf Grund gelaufen. Das bestätigte ein Sprecher der Landeswasserschutzpolizei in Waldeck dem NDR. Der Tanker "Iberica Knutsen" mit US-amerikanischem Gas an Bord war auf dem Weg in den Hafen Sassnitz-Mukran auf Rügen.

Bisher keine Umweltschäden

Nach Angaben der Landeswasserschutzpolizei ist der Tanker inzwischen wieder freigeschleppt worden und liegt auf einem sicheren Reedeplatz. Menschen seien nicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. Es habe nach aktuellen Erkenntnissen auch keine Umweltschäden gegeben. Die Wasserschutzpolizei Sassnitz habe die Ursachenermittlung an Bord des Tankers übernommen, hieß es. Auch gegen den Kapitän des LNG-Frachters wird ermittelt.

Binzer Bürgermeister: "Hätte große Katastrophe werden können"

Im Interview mit NDR 1 Radio MV sagte der Bürgermeister von Binz, Karsten Schneider (parteilos), dass der Vorfall für ihn das bestätige, was er und seine Gemeinde immer vermutet haben. Für ihn hätte dieses Unglück die erste große Katastrophe werden können. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht dringenden Nachholbedarf beim Thema Sicherheit: "Wir fordern einen sofortigen Stopp weiterer Lieferungen une eine unabhängige Überprüfung der Sicherheitskonzepte an diesem Standort", erklärte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.

LNG-Terminal in der Kritik

Das LNG-Terminal in Mukran steht schon länger in der Kritik. Zuletzt hatte die Gemeinde Binz erneut Klage gegen die Genehmigung des Terminals beim Bundesverwaltungsgerichts Leipzig eingereicht. Neben einer Sicherheitsgefahr für Einheimische und Touristen beschweren sich einige auch über den anhaltenden Lärm, der bis nach Binz zu hören sei. Außerdem verwies die Gemeinde auf die geringe Nutzung des Terminals. Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) war die Anlage im ersten Quartal dieses Jahres nur zu fünf Prozent ausgelastet.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.05.2025 | 14:00 Uhr