
Nordrhein-Westfalen 150 Menschen trauern in Remscheid um 19-jähriges Unfallopfer
In Remscheid haben 150 Menschen um eine 19-Jährige getrauert, die von einem 24-jährigen Autofahrer angefahren worden war. Er hatte mit seinem Wagen die junge Frau und ihre Begleiterin schwer verletzt. Diese wird immer noch im Krankenhaus behandelt.
Nach Angaben der Polizei hatte der 24-jährige Remscheider zwei junge Frauen auf dem Bürgersteig erfasst, die gerade auf dem Rückweg von einer Party waren. Laut Staatsanwaltschaft habe der Fahrer "mit seinem Fahrzeug und seiner Fahrweise angeben wollen" und beim Durchtreten des Gaspedals die Kontrolle über den 640 PS starken Wagen verloren.
Eine 19-Jährige musste mit lebensbedrohlichen Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber in ein Klinikum geflogen werden. Wie die Freiwillige Feuerwehr Remscheid am Sonntag mitteilte, ist die Frau mittlerweile gestorben. Ihre 17 Jahre alte Begleiterin liegt immer noch schwer verletzt im Krankenhaus.
Gedenken an der Unfallstelle
Am Sonntagabend versammelten sich etwa 150 Menschen an der Unfallstelle, um der verstorbenen 19-Jährigen zu gedenken. Unter den Trauernden waren viele Jugendliche, darunter auch Freunde und Bekannte der Verstorbenen. Dem WDR gegenüber waren sich die Anwesenden einig: So ein Unfall dürfe sich einfach nicht wiederholen.

150 Menschen trauern gemeinsam
Anwohner, die gekommen sind, bestätigen, dass gerade auf den Straßen rund um den Bahnhof in Remscheid häufiger hochmotorisierte PKW unterwegs seien. "Hier sind nachts Rennen gefahren worden, Verkehrsschilder umgefahren worden, Autos beschädigt worden. Das ist seit Jahren bekannt", so schildert es eine Besucherin. "Dieses Auto und dieser Mensch, der das verursacht hat, ist sehr, sehr bekannt in Lennep", versichert ein anderer Mann, der an den Unfallort gekommen ist. "Man hat dem glaube ich kein Gewicht geschenkt."
Feuerwehrfest von Unglück überschattet
Zur Zeit des Unglücks waren viele Menschen am Unglücksort unterwegs, weil in unmittelbarer Nähe ein Feuerwehrfest stattfand. Laut Polizei hatten sowohl die beiden jungen Frauen, als auch der Fahrer zuvor das Fest besucht.
Der Fahrer wurde mit auf die Polizeiwache genommen, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Diese ergab laut einem Polizeisprecher, dass der Mann zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert war. Einen Anschlag hatte ein Sprecher der Polizei schon zuvor ausgeschlossen.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes

Nach dem Unfall sicherte die Polizei Beweise
Ein Verkehrsunfall-Team hat die Spuren vor Ort gesichert. Der Beschuldigte wurde dem Haftrichter noch am Donnerstag vorgeführt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Staatsanwaltschaft
- Polizei Wuppertal
- Feuerwehr Remscheid
- Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis: In einer früheren Version des Artikels haben wir von einem "mutmaßlichen Raser" gesprochen. Ob der Fahrer tatsächlich mit stark überhöhter Geschwindigkeit gefahren ist, wird allerdings noch untersucht.