
Nordrhein-Westfalen Zahl der Wohnungslosen in NRW auf neuem Höchststand
Rund 122.000 Menschen in NRW galten im vergangenen Jahr als wohnungslos. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr davor. Für Sozialminister Laumann nicht verwunderlich.
Im Vergleich zum Vorjahr hatten 2024 landesweit rund 12 Prozent mehr Menschen keine Wohnung. Laut NRW-Sozialministerium ist das der höchste Wert seit dem Beginn der Erfassung dieser Daten im Jahr 2011. Wohnungslos bedeutet aber nicht unbedingt obdachlos - knapp 99 Prozent der Wohnungslosen seien in Notunterkünften, Wohnprojekten oder bei Bekannten untergebracht, teilte das Ministerium mit.
Laumann will Obdachlosigkeit bekämpfen
Insgesamt 70 Prozent der Wohnungslosen in NRW sind anerkannte Geflüchtete. Da diese Menschen meist erstmal in zentralen Landes- oder in kommunalen Unterkünften unterkommen und damit keine eigene Wohnung haben, landen sie auch in der Wohnungslosen-Statistik.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU
Landessozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält die gestiegenen Zahlen deshalb für „wenig verwunderlich“. Laumann will den Kampf gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit „konsequent fortführen“. Helfen sollen dabei unter anderem mehr Sozialarbeiter, Immobilienfachleute und Förderprogramme.
Ein Viertel der erfassten Wohnungslosen sind demnach Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Mehr als drei Viertel der gezählten Personen hatte eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. 60 Prozent sind männlich.
Wie viele wirklich Obdachlose es in NRW gibt, geht aus der Statistik nicht hervor. Schätzungen aus dem Jahr 2021 gingen damals von rund 5.000 Betroffenen aus. Besonders viele Obdachlose leben den Angaben des Ministeriums zufolge in Dortmund und Köln.
Über dieses Thema berichten wir auch im WDR Fernsehen: In der Aktuellen Stunde am 23.06.25 um 18:45 Uhr.
Unsere Quellen:
- Mitteilung des Landessozialministeriums
- Nachrichtenagenturen dpa und epd
- eigene Recherchen