
Rheinland-Pfalz Lithium-Ionen-Akkus möglicherweise Grund für Großbrand in Schifferstadt
Bei einem Abfallrecyclingunternehmen in Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) hat am Samstag ein großer Müllberg gebrannt. Wie das Unternehmen mitteilt, könnten beschädigte Lithium-Ionen-Akkus den Brand verursacht haben.
Wie ein Sprecher des Unternehmens auf SWR-Anfrage mitteilt, vermutet man, dass falsch entsorgter Müll zum Brand in Schifferstadt geführt haben könnte, konkret: beschädigte Lithium-Ionen-Akkus. Diese dürfen auf keinen Fall in den Hausmüll geworfen werden, sondern müssen bei speziellen Sammelstellen abgegeben werden.
Das Feuer war in Schifferstadt am Samstagmorgen ausgebrochen. Einen Tag vorher, am Freitag, hatte es kurioserweise auch an einem anderen Standort des Recyclingunternehmens gebrannt, und zwar in der Niederlassung in Sembach im Landkreis Kaiserslautern. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigshafen sagte, man sei hier in Kontakt mit der Polizei in Kaiserslautern.
Brand in Schifferstadt: Keine Hinweise auf eine Straftat
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Rheinpfalz sagte im Gespräch mit dem SWR, dass es in Schifferstadt keine Hinweise auf strafbares Verhalten gebe. Dazu zählt zum Beispiel Brandstiftung.
Die Polizei geht bisher davon aus, dass sich der Müll in Schifferstadt selbst entzündet hatte. So hätten Firmenmitarbeiter, die ganz in der Nähe waren, noch versucht, das Feuer zu löschen. Als ihnen das nicht gelang, hätten sie die Feuerwehr gerufen.
Großeinsatz der Feuerwehren bei Brand in Schifferstadt
In Schifferstadt hatte die Feuerwehr den Brand dank eines Großeinsatzes bis Samstagnachmittag gelöscht. Jan Slotmann von der Feuerwehr Schifferstadt sagte dem SWR, dass die Flammen unter Kontrolle gewesen seien, es aber am Samstag vereinzelt noch Glutnester gab. Die Feuerwehr hatte das Technische Hilfswerk um Unterstützung gebeten, um den brennenden Müll mit einem Radlader auseinanderziehen.
Um neue Glutnester zu verhindern, hatten die Einsatzkräfte den Betrieb in der Nacht weiter kontrolliert. Der Regen habe die letzten Glutnester gelöscht, sagte der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Schifferstadt am Sonntagmorgen. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest.
Anwohner waren vor starkem Rauch gewarnt worden
Wegen der extremen Rauchentwicklung hatte die Feuerwehrleitstelle in Ludwigshafen am Samstagmorgen eine Warnmeldung herausgegeben. Die Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Im Außenbereich des Betriebs waren schätzungsweise 4.000 Kubikmeter Abfall in Brand geraten, darunter Restmüll, Kunststoffe, Styropor und Sperrmüll.
Auch in Sembach sind Bürgerinnen und Bürger über diverse Warn-Apps gewarnt worden.
Sendung am Mo., 5.5.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4