Forstbotanischer Garten

Sachsen Im Forstbotanischen Garten zu Tharandt ist der Kakao reif

Stand: 07.05.2025 11:11 Uhr

Der Forstbotanische Garten in Tharandt ist besonders im Herbst beliebt, wenn sich die nordamerikanischen Gehölze bunt verfärben - im sogenannten Indian Summer. Aber auch jetzt, Anfang Mai, lohnt sich ein Ausflug. Der Kakao ist erntereif.

Von Leoni Kipka, MDR SACHSEN

Kaum tritt man durch den Haupteingang des Forstbotanischen Gartens Tharandt, ist man mittendrin in einer Idylle. Grün in allen Schattierungen, so weit das Auge reicht – und überall blühende Bäume. Unser Ziel ist aber ein anderes – im kleinen Tropenhaus. Und dahin muss man erst einmal den Berg hoch.

"Damit man eine Vorstellung hat, was in der Schokolade drin ist."

Duft in schwül-heißem Gewächshaus

Oben angekommen, schlägt einem im Gewächshaus der süße Duft der Noisette-Rose entgegen. Eine Tür weiter beginnt eine andere Welt: Die Luft ist schwül, die Temperatur fast unerträglich warm, gerade nach dem Anstieg.

Forstbotanischer Garten

Kakao gedeiht nur in tropischem Klima.

Hier wachsen Bananen, Vanille und Kakao. Gärtner Sebastian Florian zeigt den Baum, an dem zur Zeit sogar Früchte hängen. Eine davon darf ich ernten. Ich schneide eine orange-gelbe, faustgroße Frucht ab.

Kakaobohnen erinnern noch wenig an Schokolade - Führungen für Schulen und Kindergärten

Sebastian Florian öffnet sie und zeigt die Kakaobohnen im Fruchtfleisch. Diese werden fermentiert und geröstet - zumindest, wenn daraus Schokolade gemacht werden soll. Aus den Tharandter Kakaobohnen wird aber keine Schokolade gemacht. Es werde im Botanischen Garten den Besuchern gezeigt, wie Kakaobäume und -früchte aussehen.

Auch Schul- und Kindergartenkinder können in Tharandt bei der "Walderlebniswerkstatt" mehr über die Kakaobohne erfahren, "dass die Kinder auch eine Vorstellung davon bekommen, welche Zutaten es in der Schokolade außer Zucker gibt," so Florian.

Diebstahl zwecklos

Sebastian Florian ärgert sich, dass einige Besucher die Früchte abreißen und stehlen. Aus den Samen einen eigenen Baum zu ziehen, sei sinnlos, betont der Gärtner. In der Wohnung sei die Luft viel zu trocken, so dass keine Kakaobäume im Topf gedeihen. Also lieber hängen lassen – und beim nächsten Spaziergang im Forstbotanischen Garten einfach anschauen. Und wer sich beeilt, kann noch die vielen Blüten im Mai bewundern.

MDR (lam)