
Automarkt BYD verkauft mehr E-Autos in Europa als Tesla
Die Expansion von BYD nach Europa trägt offenbar Früchte. Der chinesische Autobauer hat erstmals mehr Elektrofahrzeuge in Europa zugelassen als Platzhirsch Tesla.
Es ist ein knappes Ergebnis, aber die Zahlen sprechen für sich: BYD hat im vergangenen Monat in Europa 7.231 vollelektrische Autos zugelassen, verglichen mit 7.165 Zulassungen für Tesla. Der chinesische Autobauer BYD hat damit laut Zahlen von Jato Dynamics erstmals mehr Elektrofahrzeuge in Europa verkauft als Tesla.
Die Strategie von BYD scheint aufzugehen und die Expansion nach Europa Früchte zu tragen. Dazu kommt die aktuelle Schwäche des Konkurrenten Tesla - mit einer "alternden" Produktpalette und dem Imageschaden unter anderem durch das politische Engagement von Tesla-Chef Elon Musks. "Dies ist ein Wendepunkt für den europäischen Automarkt," zitiert die Financial Times Felipe Munoz, Global Analyst bei Jato Dynamics.
BYD expandiert nach Europa
Die erste europäische BYD-Fabrik wurde im April 2016 in Komarom in Ungarn errichtet. Ein zweites Werk befindet sich im Bau. Ungarn verfolgt eine China-freundlichere Politik als viele andere EU-Staaten.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte jüngst von Insidern erfahren, dass BYD bis 2030 die Hälfte seiner Fahrzeuge im Ausland verkaufen wolle. Der Konzern sieht sich wie andere chinesische Autobauer mit Strafzöllen auf E-Fahrzeuge konfrontiert, die in die EU geliefert werden. Daher will BYD künftig Autos in Europa für den europäischen Markt produzieren.
VW auf den Fersen
BYD löste Volkswagen im vergangenen Jahr als führenden Autobauer in China ab, dem größten Automarkt der Welt. Die weltweiten Verkäufe von BYD sind von weniger als 430.000 Fahrzeugen im Jahr 2020 auf ein Niveau gestiegen, das knapp hinter dem der US-Traditionskonzerne Ford und General Motors liegt.
Die deutschen Autobauer sind aber trotz der Konkurrenz aus China bei Elektroautos in der Bundesrepublik führend. Von Januar bis April verkaufte allein Volkswagen mehr als 35.000 Elektrofahrzeuge - so viele wie kein anderer Autobauer, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. An zweiter Stelle steht BMW mit knapp 15.000 Autos und die VW-Tochter Skoda mit 13.500 Fahrzeugen.