Donald Trump

Angedrohte 50 Prozent Trump verschiebt neue Zölle gegen EU

Stand: 26.05.2025 01:43 Uhr

Schon in einer Woche hätte es nach dem Willen von US-Präsident Trump 50-Prozent-Zölle auf Importe aus der EU gegeben. Kommissionspräsidentin von der Leyen bat um Aufschub und bot neue Gespräche an. Trump willigte ein.

Im Zollstreit mit der EU hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, die ab 1. Juni vorgesehenen Zölle auf Waren aus der EU in Höhe von 50 Prozent um gut einen Monat zu verschieben. Der Start der geplanten zusätzlichen Einfuhrgebühren werde auf den 9. Juli verschoben, teilte Trump nach einem "sehr netten Telefonat" mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. 

Er habe von der Leyen gesagt, dass er ihrer Bitte um eine Verlängerung der ursprünglichen Frist nachkommen werde, so Trump vor Journalisten. Sie habe ihm zugesagt, dass nötige Gespräche schnell starten würden.

Von der Leyen: Europa braucht Zeit

Kurz vor Trumps Ankündigung hatte bereits von der Leyen von einem "guten Telefonat" mit Trump berichtet. Auf der Plattform X schrieb sie, die Europäische Union und die USA teilten weltweit eine der wichtigsten und engsten Handelsbeziehungen. "Europa ist bereit, Gespräche schnell und entschlossen voranzubringen", schrieb sie weiter. "Um eine gute Vereinbarung zu erzielen, brauchen wir die Zeit bis zum 9. Juli."

Das Datum markiert den Ablauf eines im April von Trump festgesetzten Aufschubs für andere von ihm angekündigte Zölle. Dieses dreimonatige Zeitfenster sollte für Verhandlungen genutzt werden. Die EU hatte damals ebenfalls angekündigt, geplante Gegenzölle auf US-Produkte vorerst für 90 Tage auszusetzen

Trump zuvor wenig verhandlungsbereit

Am Freitag hatte Trump der EU jedoch überraschend mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni gedroht - und zeigte sich wenig kompromissbereit. "Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal", sagte Trump im Weißen Haus. Er begründete den drastischen Schritt mit festgefahrenen Verhandlungen. Europäische Produkte, etwa aus Deutschland, würden in den USA wohl deutlich teurer, falls es tatsächlich zu den hohen Strafzöllen kommen sollte. 

Trotz Trumps Beteuerungen schien es aber unklar, ob die neuen Strafgebühren auf Importe aus der EU wie angekündigt mit solch kurzer Frist in Kraft treten würden. Trump hat in der Vergangenheit regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht und diese im Anschluss häufig wieder ausgesetzt.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zeigte sich am Sonntag zuversichtlich, dass sich beide Seiten einigen. "Ich bin da vorsichtig optimistisch, dass das gelingt", sagte der SPD-Politiker im Bericht aus Berlin. Man befinde sich in einer entscheidenden Phase der Verhandlungen.