Donald Trump und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (Archivbild 28. Juni 2019)

Reise in die Golfregion Was Trump in Saudi-Arabien erreichen will

Stand: 13.05.2025 03:41 Uhr

Der US-Präsident bricht zu einer lange angekündigten Reise in die Golfregion auf: Erste Station ist Saudi-Arabien, es folgen Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Für den Geschäftsmann Trump stehen Deals im Mittelpunkt.

Im Mittelpunkt der Reise steht das Thema, mit dem sich Donald Trump am wohlsten fühlt: Business Deals - Wirtschaftsabkommen. "Dies ist sein Wohlfühlort. Seine Gastgeber werden sich großzügig und freundlich geben und selbst darauf aus sein, Deals abzuschließen", sagt Jon Alterman, Nahostexperte des Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS): "Sie werden ihn umschmeicheln, nicht kritisieren und seine Familienmitglieder als frühere und künftige Geschäftspartner behandeln."

Schon zu Beginn seiner ersten Amtszeit hatte Trump Saudi-Arabien als Ziel seiner ersten großen Auslandsreise gewählt. 2017 sprach Trump in Riad von Zusagen für Investitionen in den USA über "hunderte Milliarden Dollar" mit entsprechenden neuen Arbeitsplätzen.

Diesmal sollen die Zahlen noch schwindelerregender sein. Trump behauptete im Vorfeld der Reise, er habe den Saudis gesagt: "Ihr seid noch reicher geworden, wir sind alle älter geworden. Ich komme, wenn Ihr eine Billion Dollar bezahlt, eine Billion Dollar an amerikanische Unternehmen."

Waffenexporte und Investitionsprojekte im Visier

Wie so oft bei Trump, muss man auch mit diesen Zahlen vorsichtig sein. Recherchen von US-Medien wie dem öffentlichen Radiosender NPR haben ergeben, dass von den 2017 in Saudi-Arabien verkündeten "Deals" nur ein Teil tatsächlich realisiert wurde.

Auch diesmal geht es bei Trumps Reise einerseits um US-Waffenexporte nach Saudi-Arabien, andererseits um große saudische Investitionsprojekte, "viele davon in den Vereinigten Staaten, viele in der Golfregion, mit Beteiligung amerikanischer Unternehmen", erläutert der Nahostexperte Dennis Ross. Er war für die früheren Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush im Nahen Osten unterwegs, heute ist er Direktor des Instituts für Nahost-Studien in Washington.

Auch Künstliche Intelligenz und Seltene Erde Thema

Ein Teil der angestrebten Investitionen soll in die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz fließen, ein anderer in den Abbau von Mineralien, auch sogenannter Seltener Erden. Trump will Saudi-Arabien auch hier noch enger an die USA binden, um der bisherigen Dominanz Chinas beim Abbau Seltener Erden entgegenzuwirken.

Zwei ganz andere, ursprünglich mit der Reise verbundene Ziele sind kein Thema mehr. Im Februar hatte Trump ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Saudi-Arabien anvisiert. Doch längst ist klar, dass das Ziel eines andauernden Waffenstillstands zwischen Russland und der Ukraine mit anschließenden Friedensverhandlungen zu weit entfernt bleibt.

Auch das amerikanische Ziel einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel ist in weite Ferne gerückt. Voraussetzung dafür wäre aus saudischer Sicht ein endgültiges Ende des Gaza-Kriegs und eine Perspektive für die Palästinenser in Richtung eines eigenen Staats.

Nahostexperte Ross hält es aber für wahrscheinlich, dass Saudi-Arabien bei Trump auf Fortschritte in diese Richtung drängt. Nach dem Motto: Wir investieren hohe Milliardensummen bei Euch, wenn Ihr in unserem Sinne auf Israel einwirkt. Für Ross haben die Saudis erkannt, wie Trump grundsätzlich tickt. "Wenn du willst, dass sich Amerika in deinem Sinne engagiert, funktioniert dass nur in wirtschaftlichem Rahmen - weil es das ist, was dieser Präsident wertschätzt."