Ein wolkenverhangener Himmel über dem Weißen Haus
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Krieg gegen die Ukraine ++ Telefonat zwischen Trump und Putin begonnen ++

Stand: 19.05.2025 17:05 Uhr

US-Präsident Trump telefoniert zur Stunde mit Kreml-Chef Putin. Das hat das Weiße Haus bestätigt. Nach dem Gespräch mit Putin will Trump auch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj telefonieren.

Die wichtigsten Entwicklungen:

US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben nach Angaben aus Washington ihr Telefonat zum Ukraine-Krieg begonnen. Das teilte das Weiße Haus mit.

Trump hatte im Vorfeld erklärt, in dem Telefonat solle es darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" in der Ukraine gefunden werden könne.

Am Tag des geplanten Telefonats von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin hat das Moskauer Verteidigungsministerium weitere Gebietsgewinne in der Ukraine gemeldet. Die Armee nahm demnach die Siedlungen Marjine in der grenznahen Region Sumy und Nowooleniwka in der Region Donezk ein. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das russische Vorrücken bei Marjine nicht, bei Nowooleniwka zum Teil.

Trump will Putin zu einer Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bewegen. Bei direkten Verhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in Istanbul war das nicht gelungen. Moskau sieht sich auf dem Schlachtfeld im Vorteil und spielt auf Zeit.

US-Präsident Donald Trump will im Anschluss an sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am heutigen Nachmittag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren und dann die europäischen Regierungen informieren. Das bestätigte Trumps Sprecherin.

Der russische Präsident Wladimir Putin will seinen US-Kollegen Donald Trump im geplanten Telefonat auch darüber informieren, wie die ersten direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew seit drei Jahren aus Kreml-Sicht gelaufen sind. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor dem für 16.00 Uhr MESZ angesetzten Gespräch.

Auf die Frage, ob bei dem Telefonat auch über ein seit längerer Zeit geplantes Treffen Putins und Trumps gesprochen werde, sagte er, dass die beiden Präsidenten das selbst festlegen. Peskow sagte vor dem nunmehr dritten Telefonat der Präsidenten, dass Russland an einer politisch-diplomatischen Lösung des Ukraine-Konflikts interessiert sei.

Russland greift weiterhin unvermindert Ziele im Nachbarland an. Der Kreml hält auch unbeirrt an seinen Maximalforderungen in dem Krieg fest: ein Verzicht Kiews auf einen NATO-Beitritt und die von Russland annektierten ukrainischen Gebiete. 

US-Vizepräsident JD Vance warnt vor einer Sackgasse in den Gesprächen über Russlands Krieg in der Ukraine. "Wir sind uns bewusst, dass wir uns hier in einer Sackgasse befinden", sagt Vance vor Reportern. "Ich denke, der Präsident (Donald Trump) wird dem (russischen) Präsidenten (Wladimir) Putin sagen: 'Hören Sie, ist das Ihr Ernst? Ist das wirklich Ihr Ernst?'".

Vance fügt hinzu, dass er gerade mit Trump gesprochen habe. Trump will am Nachmittag mit Putin telefonieren. Die Europäer dringen darauf, dass sowohl die EU als auch die USA harte Sanktionen verhängen, wenn Putin nicht auf die Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe eingehen.

Das Weiße Haus hat vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigt, dass in dem Gespräch über den Krieg in der Ukraine alle Optionen auf dem Tisch liegen - auch neue Sanktionen. Trump sei auch bereit, Putin persönlich zu treffen, sagt seine Sprecherin.

Die Europäische Union will sich beim anstehenden G7-Finanzministertreffen in Kanada für einen niedrigeren Preisdeckel auf russisches Öl einsetzen. Das sagte EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis laut Nachrichtenagentur Reuters zu Journalisten. Dies könnte Teil eines neuen Sanktionspaketes werden, so Dombrovskis. Derzeit liegt die Obergrenze westlicher Staaten, die damit Druck auf den Kreml ausüben wollen, bei 60 Dollar pro Fass. Insider sagten demnach, die EU wolle einen neuen Preisdeckel von 50 Dollar pro Fass vorschlagen.

Nach dem ersten Treffen der Kriegsparteien Ukraine und Russland seit 2022 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe angeordnet. Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. 

Er habe sich von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über den Verlauf der Gespräche mit der russischen Delegation am vergangenen Freitag in Istanbul informieren lassen, sagte Selenskyj. Dabei habe die Ukraine gezeigt, dass es notwendig sei, weiter Druck auf Russland auszuüben, den Krieg zu beenden. Selenskyj will am Abend auch mit Donald Trump über die Verhandlungen mit Russland reden - nach einem Telefonat des US-Präsidenten mit Kremlchef Wladimir Putin.

Die Bundesregierung unterstützt nach Angaben von Regierungssprecher Stefan Kornelius EU-Sanktionen gegen die Nord-Stream-Gas-Pipelines durch die Ostsee. "Die Bundesregierung unterstützt die Elemente, die Nord Stream betreffen", sagte Kornelius zu einer entsprechenden Äußerung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Ganz zentral ist natürlich auch, dass die USA ein potenzielles Sanktionspaket begleiten werden", fügte er hinzu.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist in Russland verboten worden. Der Generalstaatsanwalt habe sie zur "unerwünschten Organisation" erklärt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Das bedeutet, dass Amnesty jegliche Arbeit in Russland einstellen muss. Laut einem Gesetz aus dem Jahr 2015 ist die Beteiligung an solchen Organisationen eine Straftat. Auch wer mit ihnen zusammenarbeitet oder sie unterstützt, kann strafrechtlich verfolgt werden.

Amnesty International bezeichnet den von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig und wirft den russischen Truppen schwerste Menschenrechtsverletzungen vor. Zudem hat die Organisation nach eigenen Angaben Kriegsverbrechen dokumentiert.

Vor dem Hintergrund der angespannten geopolitischen Lage in Europa und weltweit strebt die EU ein Verteidigungsabkommen mit Australien an. "Wir würden uns sehr freuen, eine solche Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft zu entwickeln", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Treffen mit dem australischen Regierungschef Anthony Albanese in Rom, wie ein in Onlinediensten veröffentlichtes Video zeigte. Australien sei ein strategischer Partner der EU, betonte von der Leyen.

Albanese unterstrich die Werte, die sein Land mit der EU teile. "Wir haben auch gemeinsame Werte, was in der heutigen unsicheren Welt (...) so wichtig ist." So stünden Australien und die EU gemeinsam hinter der Ukraine.

Der polnische Zoll hat Behördenangaben zufolge fünf Tonnen Reifen für Boeing-Verkehrsflugzeuge beschlagnahmt, die durch Belarus und Russland transportiert werden sollten. Die Waren fielen unter die EU-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine, teilte die Nationale Finanzverwaltung mit.

Bei der Kontrolle eines Lastwagens in Koroszczyn hätten Zollbeamte festgestellt, dass der Fahrer statt der deklarierten Auto- und Busreifen Reifen für zivile Boeing-Flugzeuge transportiert habe. "Absender der Waren war ein Unternehmen aus Spanien, Empfänger ein Unternehmen aus Aserbaidschan." Im Zusammenhang mit dem Zollbetrug sei ein Steuerstrafverfahren eingeleitet worden. Die sanktionierten Waren seien beschlagnahmt worden.

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, hofft einem Medienbericht zufolge auf ein Erwachen des US-Präsidenten Donald Trump in Bezug auf Putins Intentionen. "Trump wird nun endlich einsehen, dass Putin keinen echten Friedenswillen hat", sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Unionsfraktionsvize Norbert Röttgen sieht es dem Bericht nach ähnlich: "Präsident Trump muss klar werden, dass es allein Putin ist, der weder einen Waffenstillstand noch ernsthafte Verhandlungen will."

"Putin sieht, es droht ihm von uns nichts", Roderich Kiesewetter, CDU, Fraktion CDU/CSU, zu Sanktionen gegen Russland

Morgenmagazin, 19.05.2025 08:00 Uhr

Der britische Premierminister Keir Starmer hat am Sonntag mit den Staats- und Regierungschefs der USA, Italiens, Frankreichs und Deutschlands über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Das teilte ein Sprecher Starmers mit. Man habe auch über die Verhängung von Sanktionen diskutiert für den Fall, dass Russland sich nicht ernsthaft auf einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einlasse.

Mit Blick auf das für Montag geplante Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe man die Notwendigkeit eines bedingungslosen Waffenstillstands erörtert. Auch müsse Putin Friedensgespräche ernst nehmen.

Der CDU-Außenpolitiker Laschet hat gewarnt, US-Präsident Trump dürfe sich "nicht von Putin an der Nase herumführen lassen". Nach seiner Amtseinführung will Papst Leo XIV. den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu einer Privataudienz empfangen.